Der FV Gera Süd kann auswärts einfach nicht über seinen Schatten springen. Im dritten Spiel in der Fremde blieb das Team von Trainer Udo Korn das dritte Mal ohne Sieg und musste bislang 14 Gegentore hinnehmen. Allerdings täuscht die Höhe des Resultats diesmal über den tatsächlichen Spielverlauf hinweg.
Die blau-weiß gekleideten Geraer spielten in der ersten Halbzeit durchaus gefällig und kamen zu Möglichkeiten. Zwar lag man beizeiten 0:1 hinten (4.), aber auf dem erstaunlich gut bespielbaren Platz hatten auch die Gäste ihre Chancen: Karsten Schumann (22., 38.) und Froherz aus 18 Metern in zentraler Position hatten Ausgleich und Anschluss auf dem Schlappen.
Anders die Gastgeber. Vier Chancen - drei Tore, hieß das Motto und alles gelang. Auch ein nicht gegebener Strafstoß wegen Handspiels im Strafraum des FC 1921 war darunter. So ging es mit einem klaren 3:0 in die Pause.
Auch nach dem Wechsel bemühten sich die Geraer, Linie in ihr Spiel zu bringen. Sie waren spielerisch den Westthüringern durchaus ebenbürtig. Aber die hatten nicht nur zwei sensationelle Stürmer, wie Trainer Korn betonte, sondern auch große Vorteile bei Standards. Da stimmte bei den Südlern einfach die Zuordnung nicht. Und wenn der Ball eben nicht aus der Gefahrenzone gebracht wird, lädt man den Gegner zum Toreschießen ein. "Wir machen erschreckend einfache Fehler", kritisierte der Coach. Da passt dann auch noch das Kopfballeigentor Steinigers in das Bild, obwohl unverschul-det (5:0/65.).
Aber die Gäste steckten nicht auf, kämpften, spielten und bemühten sich um Ergebniskosmetik. "Wir hatten halt keinen Segen und beim Gastgeber klappt alles", formulierte Günther Schmidt, der Sportliche Leiter. Chancen hatten die Ostthüringer durchaus: Scherps Eingabe verpasste Schumann (70.), Leube setzte sich mehrfach in Szene, fand aber keinen Torabschluss, auch Neubers Schuss landete nicht im Tor und auch Sten Lindners Versuch konnte der FC-Torwart gerade noch abklatschen (68.).
So blieb den Geraern die bittere Erkenntnis, nicht schlechter als der Gastgeber Fußball gespielt zu haben. Nur eben nicht so erfolgreich wie dieser.
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