Kollektive Vorfreude bei den Lippern
Lippische Hallenmeisterschaften der Frauen 2018 (hk). Am Wochenende erleben die Freunde des lippischen Frauenfußballs eine absolute Premiere. Ab 10.00 Uhr spielen die FuL-Kreise ihre insgesamt vier Kandidaten für die Endrunde nämlich fair untereinander aus. Je zwei Teams aus dem FuL Kreis Detmold und Lemgo werden daher auf jeden Fall Bestandteil der „Final-Four"
im Handball-Tempel Lemgo am 21. Januar sein. Der Erstplatzierte trifft
jeweils auf den Zweitplatzierten der anderen Gruppe in einem
Entscheidungsspiel nach der Gruppenphase. Wir beginnen zunächst mit Teil
eins und den Detmolder Gruppen.
Von Henning Klefisch
Gruppe 1
In der grünen Halle vom Detmolder Schulzentrum werden heute ab 10.00 Uhr die Teams des TuS Eichholz-Remmighausen, der SF Berlebeck-Heiligenkirchen, der SF Oesterholz-Kohlstädt I und II und vom Ausrichter BSV Müssen antreten. „Wir haben einen Neuaufbau gestartet", so TuS-Coach Dirk Gröne,
der auf eine zufriedenstellende
Freiluftsaison zurückblickt. Mit gerade
einmal sieben Spielerinnen treten die Grün-Weißen an, eine muss während
des Turniers vorzeitig zur Arbeit. Die Fehlenden: Neben den zwei
Dauerverletzten gibt es vier Studentinnen, die aktuell die Klausurenphase zu bestreiten haben. Gute Erinnerungen hat Eichholz/Remmighausen an die Duelle gegen Berlebeck/Heiligenkirchen und Müssen.
In der Saison wurden diese Partien gewonnen. „Mit dieser Truppe sind
wir Außenseiter, haben keine große Chance. Wir wollen einen Sieg
einfahren mit dieser nicht eingespielten Mannschaft", gibt sich Gröne bescheiden. Beide Teams der Sportfreunde schätzt Gröne
„stark" ein. Groß ist die Motivation bei den Spielerinnen der
Sportfreunde Berlebeck/Heiligenkirchen. Garniert mit dem nötigen Spaß
soll ein schöner Tag erlebt werden. BHK-Kickerin Samira
Niewald gibt bei Lippe-Kick zu Protokoll, dass ihr Team sich
hervorragend auf dieses Turnier vorbereitet hat. Aus
diesem Grund „sind
wir gespannt, wie es werden wird." Kontrahenten wie Oesterholz/Kohlstädt bezeichnet sie als „auf jeden Fall starke Gegner", ist die Niewaldsche
Freude über dieses Duell exorbitant. Immerhin kommt es zum Wiedersehen
mit einigen altbekannten Gesichtern. Ganz entspannt möchten die
Sportfreunde das sportliche Geschehen auf sich zukommen lassen und
„versuchen, in jeder Situation einen kühlen Kopf zu bewahren", kommt ein
weiterer Aspekt noch dazu: „Natürlich wollen wir auf jeden Fall zeigen,
was wir können und wofür wir uns und unser Trainerteam so lange vorbereit haben", ist auch für Samira
Niewald der Faktor Spaß außerordentlich wichtig. Ihr Wunsch ist klar:
„Wir wollen nach dem Turnier zufrieden und unverletzt nach Hause gehen
können." Einen „verletzungsfreien und schönen Wettbewerb" wünscht sich
Sportfreunde-Coach Christopher Gröne.
Dies genießt bei ihm Priorität. Die Gegner möchte er „nicht
unterschätzen", dennoch jedes
Spiel siegreich gestalten. Klar ist für
ihn: Die Rückrundenvorbereitung besitzt mehr Bedeutung. Der Bezirksligist wird ganz bewusst auf einige Leistungsträgerinnen verzichten. Torjägerin Marlene Voss
ist etwa nicht dabei. Insgesamt zwölf Spielerinnen fahren mit in die
Residenzstadt. „Ich persönlich finde es nicht in Ordnung, dass die erste
gegen die zweite Mannschaft in der Vorrunde spielt. Das soll spätestens
im Finale der Fall sein. Das muss anders besetzt werden", wünscht er sich
eine erneute Auslosung in einem Fall von einem frühen vereinsinternen
Duell.
BSV Müssen-Coach Andreas Bösener bezeichnet es als eine „große Herausforderung" als neuformierte
Truppe bei den lippischen Hallenmeisterschaften teilzunehmen. Die
Zusammensetzung ist äußerst interessant. So gibt es eine interessante
Mischung aus Handballspielerinnen, Spielerinnen, die erst vor fünf
Monaten zum ersten Mal gegen den Ball getreten haben, und denen, die in
seligen Kindheitstagen gekickt haben. Dazu kommt die große Altersspanne
von
Spielerinnen, deren jüngste 15 und die älteste 30 Jahre alt ist.
„Aber", so sieht Bösener auch hier eine Herausforderung, „das ist es, was es ausmacht - dabei zu sein und dazuzugehören." Der Müssen-Trainer ist bodenständig genug, um zu wissen, dass seine Truppe nicht die Favoritenbürde
trägt, dennoch zeigt sich sein Team gut vorbereitet, sehr motiviert.
„Jeder kleine Erfolg bei diesem Turnier ist für unsere Mannschaft sehr
wichtig und soll auch anderen zeigen, dass jeder der Fußball spielen
möchte, das auch versuchen sollte", so Andreas Bösener,
der weiß, dass seine Mannschaft bei dieser prestigeträchtigen
Angelegenheit „nur gewinnen kann, da wir nichts zu verlieren haben."
Gruppe 2
In der zweiten Gruppe treten Titelverteidiger TSV Sabbenhausen, TSV Belle, VfL Hiddesen, FSV Pivitsheide und SuS Pivitsheide an. Sabbenhausen-Cheftrainer
Jürgen Hasse wäre zunächst einmal sehr froh, „wenn wir wieder nach Lemgo
kommen. Es wäre toll, wieder das Event mitzunehmen", sieht Hasse seine
Mannschaft in dieser Gruppe klar in der
Favoritenrolle aufgrund der
Papierform. Die Leistungsträgerin Anja Heptner
hat sich eine Fußverletzung zugezogen, hat die letzten
Trainingseinheiten nicht mitgewirkt. Zwischen die Pfosten wird wohl eine
Feldspielerin gehen. Die arbeitende Vanessa Tölle
fehlt definitiv. Dennoch: „Wir haben neun Spielerinnen, die das Niveau
haben, dort eine gute Rolle zu spielen", vertraut er seiner Truppe.
Nicht einfach werden die Kontrahenten SuS
Pivitsheide und VfL Hiddesen zu besiegen sein, kann sich Hasse an die Hallen-Spiele aus dem Vorjahr erinnern. Allerdings: „Auch als Underdog kann man
überraschen", weiß dies auch Hasse aus eigener Erfahrung. FSV-Spielerin Agnes Wanoth
hat sich ganz weit oben auf die Fahne geschrieben: „Wir möchten
selbstverständlich weiterkommen, jedoch müssen wir auf einige
verzichten", ist dies ganz besonders schmerzhaft. So fallen die beiden
Fängerinnen Nicole Rubart
und Olga Petersen aufgrund von Verletzungen aus, weshalb sich eine
Feldspielerin zwischen den Pfosten behaupten muss. Dazu fehlen noch
Saskia Rilke und Kira
Ahlers berufsbedingt und dann noch Anna Gwiasda, Nicole Schäfermeier, Lena Sievert aus persönlichen Gründen. „Dennoch", gibt sich Wanoth tatendurstig, „werden wir kämpfen." Auf das richtige Derby freut sich auch SuS-Coach Thorsten Boormann,
der Lippe-Kick in den Notizblock diktiert: „Dieses Jahr ist bei uns nur
der olympische Gedanke. Dabei sein ist alles", rechnet er fest damit,
dass Teams wie der TSV Sabbenhausen und Oesterholz/Kohlstädt
sich durchsetzen. Er gibt sich eher skeptisch auf die eigenen Chancen
angesprochen: „Wir werden dieses Jahr wohl keine große Rolle spielen",
fallen doch einige Spielerinnen aus. Von den Schützlingen, die im
letzten Jahr bis in die Finalrunde gekommen sind, haben sich zwei einen
Kreuzbandriss zugezogen, eine andere ist an Silvester Mutter geworden
und die andere bekommt am Samstag die Weisheitszähne entfernt. Boormann
weiß immerhin: „Trotzdem werden wir eine gute Truppe zusammenbekommen,
aber für Platz 1 wird es wohl nicht reichen." Auch wenn man nicht auf
dem Platz sein wird, zeigen die Pivitker-Mädels am 21. Januar in der Lipperland-Halle mächtig Präsenz und „werden die Herren nach vorne schreien", kündigt Boormann voller
Tatendrang an. Georgios Tsakalof, der Coach des TSV Belle,
sagt zur Zielsetzung, dass vor allem „viel Spaß" entscheidend ist, dazu
kommt die Hoffnung: „Wir versuchen, möglichst viele Spiele für uns zu
entscheiden", kann er dabei in Bestbesetzung die Herausforderung
angehen. Eine gewisse - zugleich
wohltuende – Tradition gibt es im Lager des VfL Hiddesen zu erleben.
Auch diesmal zeigen sich die Damen „schon sehr gespannt", agieren voller
Vorfreude auf den morgigen Samstag, so VfL-Spielerin Anna-Lena Hinder,
die von einer Trainingseinheit unter dem Hallendach am heutigen Freitag
berichtet. Hilfreich zur Vorbereitung ist sicherlich auch ein
Hallenturnier in Barntrup gewesen, weshalb für Hinder summa summarum
feststeht: „Wir wissen natürlich, was in der Halle auf uns zukommt. Die
Gegner sind natürlich stark", will sie einfach mal realistische
Gedankengänge praktizieren. Bereits beim Outdoorfußball gab es Duelle
gegen die benachbarten FSV und SuS Pivitsheide sowie dem TSV Belle. Auch der Titelverteidiger TSV Sabbenhausen
ist eher als Schwergewicht zu klassifizieren. Anna Lena Hinder zeigt
sich furchtlos und tapfer, weiß, dass Angst Seelen auffrisst,
demonstriert vielmehr Kampfgeist und Mut, weshalb sie Lippe-Kick in den
Notizblock diktiert: „Wir treten mit einem guten Kader an und lassen uns
davon nicht einschüchtern, dass wir den Titelverteidiger in der Gruppe
haben", kann an solchen Aufgaben auch gewachsen werden.
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