(Jens Lohse). Auch wenn Martina Klepsch schon im Vorfeld die Erwartungen zurückgefahren hatte, mehr als den letzten Platz hatte sich die Trainerin der Regionalliga-Kickerinnen des 1. FC Gera 03 beim eigenen Hallenturnier schon vorgenommen.

In der Panndorfhalle enttäuschte ihre Mannschaft aber auf der ganzen Linie. Mit nur einem Sieg in fünf Turnierpartien war man Schlusslicht.

"Wir haben uns erschreckend schwach präsentiert. Die Bewegung ohne Ball hat völlig gefehlt. Jede sucht die Fehler bei der Mitspielerin, anstatt sich an der eigenen Nase zu fassen", so Martina Klepsch, die insbesondere bemängelte, dass man vor dem gegnerischen Tor so harmlos agierte.

Zum Auftakt hielt man gegen Landesligist 1. FC Lok Leipzig II mit, kassierte aber nach einem Flachschuss das 0:1.

Kurz vor Schluss bot sich Marie Preller die große Ausgleichschance und verzog sie freistehend in zentraler Position. Der folgende 2:0-Erfolg gegen Regionalliga-Konkurrent 1. FFV Dresden-Rähnitz weckte Hoffnungen auf eine Wende zum Guten.

Hinten leistete man sich diesmal keine Fehler. Nach einem Bandenabpraller hob Aileen Osterwold den Ball zum 1:0 ins Netz. Dann erhöhte Sina Mühling nach schöner Einzelleistung per Flachschuss ins lange Eck auf 2:0.

Auf der Suche nach dem Ball sind Dresdens Torfrau Denise Streiber (r.) und die Geraer Angreiferin Marie Preller. Der 1. FC Gera 03 kommt beim eigenen Hallenturnier in der Panndorfhalle über Platz sechs nicht hinaus. (Foto: Jens Lohse)

Der Anfang schien gemacht. Doch gegen den Halleschen FC folgte der Rückfall. Zunächst musste man das verletzungsbedingte Ausscheiden von Torfrau Veronika Freund verkraften, die mit einem Muskelfaserriss in der Wade von der Spielfläche musste.

Aileen Osterwold wechselte zwischen die Pfosten. An ihr lag es nicht, dass die Hallenserinnen nach zwei katastrophalen Fehlern von Elisa Trepschinski mit 2:0 in Führung gingen und diesen Vorsprung ohne große Mühe über die Zeit brachten.

Kaum einmal tauchte der Turniergastgeber gefährlich vor dem HFC-Gehäuse auf. Die wenigen Anschlusschancen versiebten Marie Preller, Olivia Scherl und Sina Mühling.

Geras Sabrina Herold (r.) hat vor einer Hallenserin abgezogen. Mit 0:2 unterliegt der 1. FC Gera 03 und wird am Ende Turnierletzter in der Panndorfhalle. (Foto: Jens Lohse)

Gegen den Berliner SC Marzahn war keine Steigerung zu erkennen. Einen Abspielfehler von Sina Mühling bestraften die Hauptstädterinnen mit dem 0:1. Wie schon gegen Halle folgte das zweite Gegentor keine Minute später.

Von einem Aufbegehren war nicht viel zu spüren. Zum Abschluss gegen die bis dahin noch sieglose Vertretung des FC Erzgebirge Aue war die Luft bei den Geraerinnen dann gänzlich raus. Mit 0:4 kam man unter die Räder.

"Der Wille hat gefehlt. Einfachste taktische Dinge haben nicht geklappt", so Martina Klepsch, die nun mit gemischten Gefühlen nächste Woche zur Zwischenrunde der Thüringer Hallenmeisterschaft fährt. Dort wird sich ihr Team gewaltig steigern müssen, um keine weitere unliebsame Überraschung zu erleben.

Den Turniersieg in Gera sicherte sich der 1. FC Lok Leipzig vor dem Berliner SC Marzahn und dem einzig ungeschlagenen FC Erzgebirge Aue.

Statistik - Hallenfußballturnier für Frauen des 1. FC Gera 03:

1. FC Lok Leipzig II - Berliner SC Marzahn 1:0
1. FC Lok Leipzig II - FC Erzgebirge Aue 0:3
1. FC Lok Leipzig II - 1. FFV Dresden-Rähnitz 1:0
1. FC Lok Leipzig II - Hallescher FC 1:0
1. FC Lok Leipzig II - 1. FC Gera 03 1:0

Berliner SC Marzahn - FC Erzgebirge Aue 2:2
Berliner SC Marzahn - 1. FFV Dresden-Rähnitz 2:0
Berliner SC Marzahn - Hallescher FC 4:0
Berliner SC Marzahn - 1. FC Gera 03 2:0

FC Erzgebirge Aue - 1. FFV Dresden-Rähnitz 2:2
FC Erzgebirge Aue - Hallescher FC 3:3
FC Erzgebirge Aue - 1. FC Gera 03 4:0

1. FFV Dresden-Rähnitz - Hallescher FC 4:0
1. FFV Dresden-Rähnitz - 1. FC Gera 03 0:2

Hallescher FC - 1. FC Gera 03 2:0

Endstand:

1. 1. FC Lok Leipzig II 4:3 Tore/12 Punkte
2. Berliner SC Marzahn 10:3/10
3. FC Erzgebirge Aue 14:7/9
4. 1. FFV Dresden-Rähnitz 6:7/4
5. Hallescher FC 5:12/4
6. 1. FC Gera 03 2:9/3

Einzelauszeichnungen:

Beste Spielerin: Kristin Schauer (Berliner SC Marzahn).

Beste Torfrau: Frances Herter (Hallescher FC).

Beste Torschützin: Lisa Schmiedel (FC Erzgebirge Aue) mit vier Toren.

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