Geschichte des SV Schopfheim Abt. Handball 

Die Idee eine Handballmannschaft zu gründen hatten im Jahr 1926 junge sportbegeisterte Turner und Leichtathleten des TV 1846 Schopfheim. Im Gasthaus zum Hirschen in Schopfheim wurde unter dem damaligen Vorsitzenden Heiner Frankenbach der Gründung einer Handballmannschaft zugestimmt. Die Handballer wurden als Unterabteilung im Turnverein 1846 Schopfheim geführt. Gründer und Förderer waren die Sportkameraden Hans Bühler, Oskar Fix, Walter Räuber und Karl Gerbel. Als erster Spielführer fungierte Hans Bühler, der auch dem TV-Vorstand gegenüber die Interessen der Handballer wahr nahm und die damaligen Begegnungen organisierte. Gespielt wurde ausschließlich auf Fußballfeldern mit Fußbällen.

An Pfingsten 1926 fand auf dem Sportplatz im Oberfeld das erste Handballspiel gegen den Turnerbund Lörrach statt. Ein weiteres Spiel wurde am 27. Mai 1926 in Hauingen aus¬getragen. Bereits 1927 gab es am Oberrhein 12 Vereinsteams, die sich zum Leistungsvergleich zu Freundschaftsspielen und Turnieren trafen. Einen geregelten Spielbetrieb gab es in den ersten Jahren noch nicht.


Im Jahre 1934 trennten sich die Handballer vom Turnverein und schlossen sich dem Fußballverein Schopfheim 1912 an. Nach der Zwangspause durch den zweiten Weltkrieg von 1939 bis 1945 wurde bei der Gründungsversammlung des Sportverein Schopfheim am 16. Juni 1946 auch eine Handballabteilung ins Leben gerufen. Zusammen mit den Fußballern und Leichtathleten gehörte man zur Rasensportabteilung. Das erste Verbandsspiel der Herrenmannschaft fand am 10. November 1946 unter der Leitung von Clemens Fabrizio gegen die Spf. Schönau statt. In der Saison 1949/50 konnte die Herbstmeisterschaft errungen werden. Beim Entscheidungsspiel um den Aufstieg gegen Stetten unterlagen die Schopfheimer Handballer. Unter der Leitung von Willi Köster konnte bald auch eine erfolgversprechende Damenmannschaft den Spielbetrieb aufnehmen, deren Existenz jedoch nicht von langer Dauer war. Erst am 19.07.1953 feierten die Handballer anlässlich eines international besetzten Turnier ihr 25jähriges Bestehen. Sieger dieses Turniers wurde die Mannschaft aus Hauingen, die das Endspiel gegen Möhlin mit 16:7 gewann. Im Rahmen der Feierlichkeiten konnte erstmals eine Schülermannschaft vorgestellt werden. Zu dieser Zeit trainierten die Sportler im Sommer auf dem Sportplatz und im Winter diente die ehemalige Reithalle in der Scheffelstrasse (heute Areal Neukauf) als Trainingsdomizil. Nach einer Krise im Jahre 1959, die fast zur Auflösung der Handballabteilung geführt hätte, besann man sich auf die Jugendarbeit. Die Handballpioniere Jürgen Milde und Otto Schwöbel sorgten durch Ihre hervorragende Lehrarbeit dafür, dass im Jahre 1965 unsere damalige A-Jugend die Bezirksmeisterschaft erringen konnte. Mit den danach gegründeten B- und C-Jugendmannschaften konnte ein weiterer Schritt vollzogen werden auf dem Wege in eine erfolgreiche Zukunft. Der damalige Abteilungsleiter Friedrich Katzer hat diese Mannschaften zusammen mit Werner Lay über einen Zeitraum von 10 Jahren trainiert und betreut.

Im Jahre 1967/68 wurde mit der Gründung der Damenmannschaft und der Einführung des Grümpelturniers ein weiterer Meilenstein für die erfolgreiche Fortentwicklung der Abteilung, sowohl in sportlicher als auch in finanzieller Hinsicht, gelegt. Nach der Einweihung der neuen Sporthalle bei der Friedrich-Ebert-Schule konnten auch die Handballer erstmals ihre Rundenspiele in heimischer Halle durchführen. Die Vizemeisterschaft der Damen, die Meisterschaft der II. Herrenmannschaft in der Kreisklasse B und die Vizemeisterschaft der I. Herrenmannschaft und somit Aufstieg in die neu geschaffene Landesliga waren im Spieljahr 1971/72 die ersten ganz großen sportlichen Erfolge im Aktivbereich der Abteilung. Zu dieser Zeit waren in 7 Mannschaften schon ca. 100 aktive Handballer tätig.

Die neue große Sporthalle machte es möglich, dem Schopfheimer Publikum europäische Spitzenmannschaften wie Steaua Bukarest, Frischauf Göppingen, Partizan Bjelovar und andere zu präsentieren. 1973 konnte mit der Gründung einer D-Jugendmannschaft und einer Mädchenmannschaft die erfolgreiche Jugendarbeit fortgesetzt werden. Die guten sportlichen Leistungen wurden in dieser Zeit durch die Berufung von Ursel Eckenwalder-Friedl und Karl-Frieder Westphal in die Auswahlmannschaften des Südbadischen Handballverbandes belohnt. Höhepunkt im Spieljahr 1974/75 war das Handballwerbespiel zwischen der polnischen Spitzenmannschaft von Wisla Krakau und der Südbadischen Verbandsauswahl mit dem Exrumänen Simon Schobel von TUS Hofweier.

Mit einem Zeltfest bei der Sporthalle wurde vom 18. bis 21. Juni 1976 unter dem damaligen Abteilungsleiter Helmut Friedl der 50. Geburtstag der Handballabteilung gefeiert. Neben Helmut Friedl waren es Hans Schaubhut, Erich Strütt, Gerhard Doll und Joachim Brokatzky, die diese ungewohnte Arbeit meisterten. Mit diesem Jubiläum und der Einführung des Maitanzes als Abschluß des Grümpelturniers, haben sich die Handballer auch im gesellschaftlichen Leben der Stadt einen Namen gemacht. Diese Veranstaltungen bildeten aber darüber hinaus auch den Grundstock für die solide Finanzierung des Sportbetriebes.

Nach den großen Anstrengungen musste eine neue Führungsmannschaft gesucht werden. Zusammen mit Werner Gerbel, Hans Schaubhut, Erich Strütt und Edgar Jäger führte Joachim Brokatzky fast 10 Jahre die Abteilung in eine gesicherte Zukunft. Die gute Jugendarbeit dieser Zeit, federführend von Erich Strütt betreut, führte zu einem höheren sportlichen Standard der Aktivmannschaften. Es konnten jeweils eine A-Jugend und eine Mädchenmannschaft in überregionalen Meisterschaftsrunden mitspielen. Die Zugehörigkeit der Damenmannschaft zur Landesliga und das derzeitige Leistungsvermögen der I. Herrenmannschaft unter Trainer Peter Schütt unterstreichen diese Tatsache deutlich.

Nach dem Rücktritt von Joachim Brokatzky im März des Jahres 1986 wurden die Geschicke der Abteilung in die Hände des bewährten Vorstandsmitgliedes und Aktivspielers der I. Mannschaft Dieter Hohlfeldt übergeben. Zusammen mit einem jungen Führungsteam und der langjährigen Erfahrung seines Stellvertreters Edgar (Ede) Jäger wurde ein neues Kapitel in der Abteilungsgeschichte geschrieben. Auch unter der Leitung von Dieter Hohlfeldt wurde konsequent an der Fortführung des neuen Jugendkonzeptes, im Jugendbereich durch qualifizierte Trainer eine bessere Grundlagenschulung zu schaffen, festgehalten. Ziel dieser Strategie war es, den hohen Leistungsstandard der I. Damen- und Herrenmannschaft auch für die Zukunft zu sichern. Erfolgreicher in diesem Bemühen war bisher zweifelsfrei die Damenmannschaft, die durch die permanent erzielten Spitzenplätze in der Landesliga Süd und der Zugehörigkeit zur höchsten Spielklasse auf Verbandsebene, der Oberliga in der Spielrunde 86/87, das Aushängeschild der Abteilung war.


Ein sportlicher Leckerbissen wurde den Handballfreunden im August 1988 geboten. Die Spitzenmannschaft der CSSR-Staatsliga von Tatran Stupava gab in der Friedrich-Ebert-Sporthalle ihre Visitenkarte ab und bestritt gegen unsere I. Herrenmannschaft ein Werbespiel. Die junge Truppe unter Trainer Schütt konnte durch sehr gute Leistungen einen Achtungserfolg erzielen und unterlag dem renommierten Gast mit 29:17 Toren. Ein entscheidender Schritt im Auf- und Ausbau der Jugendarbeit der Handballabteilung wurde am 18.08.1988 getan. An diesem Tag wurde auf Initiative von Marianne und Ino Hodapp die Minihandballgruppe aus der Taufe gehoben. Ein Meilenstein in der Geschichte der Handballabteilung und die Grundlage für erfolgreiche Jugendarbeit bis in die heutige Zeit. Unsere Damen erreichten im April 1989 das SHV-Pokalfinale gegen den Vizemeister der Oberliga, den SV Niederbühl. Dies war der bisher größte sportliche Erfolg in der Vereinsgeschichte. Nach 5 Jahren erfolgreicher Arbeit mit den Herren verläßt Trainer Peter Schütt den Verein. Ihm war es gelungen 2 mal den Bezirksmeistertitel und 2 mal die Vizemeisterschaft zu erringen. Die C-Jugend männlich erringt in der Saison 88/89 den Meistertitel in der Bezirksklasse.

Erneut gelingt es den Verantwortlichen der Abteilung eine Spitzenmannschaft nach Schopfheim zu holen. Die SG Wallau-Massenheim ist zu Gast. Inzwischen verrät uns das Protokoll der Generalversammlung vom März 1990, dass 5 Aktiv- und 6 Jugend¬mannschaften am Rundenbetrieb teilnehmen. Die Damen sind einmal mehr die Garanten für sportliche Spitzenleistungen in der Abteilung. Sie spielen um den Aufstieg in die Oberliga mit und haben 3 Turniersiege errungen. Der I. Herrenmannschaft gelingt das Kunststück mit lediglich 12 Pluspunkten den Klassenerhalt in der Landesliga zu sichern. Höhepunkt der Saison 91/92 und Trostpflaster für die Abteilungsleitung war der Bezirksmeistertitel der C-Jugend männlich , gab es doch ansonsten mit dem Abstieg der I. aus der Landesliga und dem damit verbundenen Zwangsabstieg der II. aus der Bezirksklasse wahrlich keinen Grund zur Freude. Im März 1993 tritt Abteilungsleiter Hohlfeldt zurück. Für 1 Jahr übernimmt Ede Jäger die Abteilungsleitung. Im Mai spielen die Damen um den Aufstieg in die Oberliga, scheitern aber am Landesliga-Nord-Zweiten.



 


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